Nachdem in den vier vorangegangenen Artikeln bereits Allgemeines zum Thema Greifvogelfotografie und den Fragen
Warum eine Ansitzhütte bauen? und
Wo baue ich eine Ansitzhütte? und
Wen frage ich um Erlaubnis? und
Wie baue ich eine Ansitzhütte
behandelt wurde, geht es nun um die Frage:
Vielleicht direkt zu Anfang: Man darf NICHT mit alten Schnitzeln, Tiefkühl-Hähnchen aus dem Aldi oder irgendwelchen Schlachtabfällen anludern!
Nachtrag vom 13.01.2014:
Nachzulesen ist das in den entsprechenden Jagdgesetzen der Länder ... ich verlinke hier auf Wikipedia als einen guten Start für entsprechende Recherchen: Luderplatz auf Wikipedia
Nachtrag vom 13.01.2014:
„Zu beachten ist eine Vielzahl an Rechtsvorschriften, z. B. Wasserschutzgesetz, Tierkörperbeseitigungsgesetz, Lebensmittelgesetz, Naturschutzverordnung u. a.
Ferner besteht bei einer unsachgemäßen Beschickung immer die Gefahr eines öffentlichen Ärgernisses!“
Zitat aus dem Buch „Vor und nach der Jägerprüfung“ von Herbert Krebs, Ausgabe 56, S. 481, Frage 171 zum Thema Jagdpraxis.
Also ganz wichtig: mit den Jägern kurzschließen, die im Gebiet der Hütte die Jagd ausüben. Es ist schlichtweg so, dass nur Dinge im Revier gefüttert werden dürfen, die auch aus dem Revier stammen. Also ist man sowieso auf Innereien, die der Jäger nicht benötigt, angewiesen.
Ich habe das große Glück, das man meinem Vorhaben wohlgesonnen gegenübersteht, und darüber hinaus ein Jäger gleichzeitig auch noch Metzger ist ... daher bekomme ich bei Bedarf wohlportionierte Happen, praktisch eingetütet und tiefgefroren. Das Ganze kann ich dann nach Bedarf auftauen und anbinden.
Herz und Lunge eignen sich am besten. Damit haben die Vögel eine Weile zu tun und können sich nicht einfach einen großen Brocken rausreißen und verschwinden ...
Nachtrag vom 13.01.2014
Bei Lunge passiert es viel leichter, dass sich nach dem ersten Happen Reste des Luders am Schnabel befinden und schöne Aufnahmen verhindern, weshalb ich eigentlich nur noch mit Herz anfüttere!
Damit das Foto möglichst realistisch ausschaut, suche ich mir einen vor einiger Zeit "natürlich" abgebrochenen und schon verwitterten Baumstamm. Diesen stelle ich in idealer Fotodistanz vor der Hütte auf. Um zu verhindern, dass Hunde oder Füchse das dort angebundene Fleisch erreichen, binde ich es in einer Höhe von ca. 1,70 Metern an. Damit das angebundene Fleisch am Foto nicht sichtbar ist, befestige ich aus Sicht des Fotografen quasi "hinter" dem Baumstumpf einen Eisenwinkel (Baumarkt, zur Verbindung von Balken) an dem dann das Luder mit Draht fest angebunden wird. Und zwar so, das es aus der Hütte heraus nicht sichtbar ist sondern vom Baumstumpf verdeckt wird.
Wenn man den Anblick (und Geruch) von toten Tieren nicht gewohnt ist, kann es schon ganz schön spannend werden, wenn es ans Abholen von "Jagdabfällen" geht. Der Jäger als solcher hat ja lange jegliche Scheu verloren, schließlich ist der Anblick und Geruch sein täglich Brot.
Ich habe jedenfalls einmal einen Eimer mit Innereien eines Rehs bekommen, wo zur Krönung der Kopf des Tieres auch noch obenauf lag. Das ganze war tiefgefroren und somit habe ich den Eimer in der Garage über Nacht auftauen lassen.
Am nächsten Morgen habe ich dann den Kopf des Tieres angehoben (nach mehreren Anläufen) um ihn zu entfernen und zu sehen, was sonst noch in dem Eimer ist. Tja, was musste ich feststellen? Nur, dass das Fell bis hin zum Spiegel und somit zum After noch daran hing. Damit war ich dann doch etwas überfordert!
Ansonsten befanden sich noch die Vorderläufe, Magen, Blase und Gedärme in dem Eimer. Leider konnte ich somit mit dem kompletten Inhalt des Eimers nicht viel anfangen. (Ich möchte den Spaziergänger kennen lernen, der einen auf 1,70 m Höhe angebrachten Rehkopf zehn Meter neben einer kleinen Hütte nicht wenigstens irritierend findet ... ;-)
Was habe ich daraus gelernt? Klare Ansagen machen! Nicht einfach nach Abfällen jeder Art fragen, sondern gezielt nach bestimmten Organen, wie Herz oder Lunge.
Da ich keineswegs ein alter Hase oder gar ein Experte auf diesem Gebiet bin, sondern mich nach nur einem Winter in der eigenen Ansitzhütte eher als Anfänger sehe, kann ich nicht für die Richtigkeit oder gar Rechtsverbindlichkeit meiner Vorgehensweise garantieren. Ich berichte hier bloß von meinen eigenen Erfahrungen. Sie haben unter dem Artikel die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen, machen Sie davon Gebrauch um diese Ausführungen zu ergänzen und zu berichtigen. Auch Fragen zum Thema bitte ich nicht per E-Mail zu stellen, sondern hier öffentlich zu verfassen. So haben alle Leser etwas davon.
„Ansitzfotografie: Bussarde im Winter fotografieren (5)“ wurde geschrieben am 17.02.2008 | 18:58:48.
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22.05.2021 | 08:32:38 | Kommentar 11
Hallo Christian, die letzten Beiträge liegen zwar schon ein paar Jahre zurück aber ich würde das Thema gern nochmal aufgreifen.
Auf der Seite Greifvogelhilfe.de habe ich gelesen dass auch Geflügel jeder Art und Rindfleisch gefüttert werden darf, insofern dieses beim Metzger oder Supermarkt gekauft wird, ist dies ein Endproduckt für den Verzehr und kein Luder.
Ich interssiere mich auch für die Ansitzfotografie von Greifvögeln und hier habe ich gute Tipps für die Vorbereitungen gefunden.
Als Grundstück habe ich eine Pferdekoppel von einer Freundin auserkoren, diese liegt etwas abgelegen in Waldnähe mit einer Scheune die im Sommer als Stall für die Pferde dient.
Mal schauen ob ich diese Scheune gleich als Ansitzhütte nutzen kann, hab ja noch Zeit für Vorbereitungen bis zum Winter ;-)
22.05.2021 | 08:32:07 | Kommentar 10
Hallo Christian, die letzten Beiträge liegen zwar schon ein paar Jahre zurück aber ich würde das Thema gern nochmal aufgreifen.
Auf der Seite Greifvogelhilfe.de habe ich gelesen dass auch Geflügel jeder Art und Rindfleisch gefüttert werden darf, insofern dieses beim Metzger oder Supermarkt gekauft wird, ist dies ein Endproduckt für den Verzehr und kein Luder.
Ich interssiere mich auch für die Ansitzfotografie von Greifvögeln und hier habe ich gute Tipps für die Vorbereitungen gefunden.
Als Grundstück habe ich eine Pferdekoppel von einer Freundin auserkoren, diese liegt etwas abgelegen in Waldnähe mit einer Scheune die im Sommer als Stall für die Pferde dient.
Mal schauen ob ich diese Scheune gleich als Ansitzhütte nutzen kann, hab ja noch Zeit für Vorbereitungen bis zum Winter ;-)
13.01.2014 | 16:57:11 | Kommentar 9
@ Michael: Wo bitte ist der Unterschied zwischen Suppenhühnern und Schnitzeln bzw. Mett? Es handelt sich bei deinen Beispielen immer um Fleisch von Tieren, welche zur Nahrungsmittelgewinnung unter zumindest fragwürdigen Bedingungen und unter Zuhilfenahme von Medikamenten zur Eindämmung der üblichen, bekannten Krankheiten (Schweinepest, etc.) gezüchtet wurden ... und nicht um Fleisch aus dem jeweiligen Revier, wie oben zu lesen.
Bezüglich deiner Frage, wo das geschrieben steht:
Nachzulesen ist das in den entsprechenden Jagdgesetzen der Länder oder im Bundesjagdgesetz ... ich verlinke hier auf Wikipedia als einen guten Start für entsprechende Recherchen: Luderplatz auf Wikipedia.
17.12.2013 | 18:17:20 | Kommentar 8
Hallo, warum soll man nicht mit eingefrorenen Suppenhühner anludern dürfen?
Ob sie in der Natur geschlagen werden oder eingefroren als Luder dienen macht keinen Unterschied.
Es würde mich interessieren wo das geschrieben steht bzgl. Verbot.
Schnitzel, Mett usw. ist eine andere Sache.
LG Michael
15.03.2010 | 22:32:36 | Kommentar 7
Hallo Christian,
Ich habe das Glück das mein Bruder der Revierpächter ist in dem ich meinen Bussardansitz habe. Doch Bruderliebe hin und her. Er besteht auf Schlachtabfälle von Wild aus dem eigenen Revier. Ist ja auch kein Problem er legt es mir meistens sogar am Luderplatz selbst hin. Das ganze hat Seuchenschutzgründe. Dein Bussardansitz ist schon prima gemacht. Meinen werde ich zum nächsten Winter mit einer völlig anderen Machart umbauen. Werde dann auf meiner HP Fotos davon zeigen.
Schöne Grüße vom Steinhuder Meer
Bernd
04.02.2010 | 13:12:06 | Kommentar 6
Hallo Doris,
ich kann da nur auf die ersten beiden Absätze dieses Artikels verweisen. Leider kann ich dir nicht sagen, ob du den Vögeln schadest, wenn du Schnitzel verfütterst. Aber es wird wohl einen Grund dafür geben, dass man solche Dinge nicht füttern darf.
Erkundige dich halt beim örtlichen Jäger, was du füttern sollst, wenn du den Vögeln über den strengen Winter helfen willst. Das wird wohl das Beste sein.
Grüße
Christian
02.02.2010 | 13:31:47 | Kommentar 5
hallo,habe mal ne frage.habe 5bussarde im garten,die jeden tag kommen,habe den frisches fleisch gegeben,leider schnitzel,habe gerade gelesen das ist falsch.habe ich den vögeln nu geschadet?soll ich lieber aufhören mit der fütterung.bitte um antwort
20.01.2010 | 21:10:06 | Kommentar 4
Hallo Christian,
vielen Dank für den interessanten Artikel. Nachdem ich vor kurzem zufällig auf einen Bussard bei einem Riß gestoßen bin: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/442083/display/19894128, habe ich mich für diesen tollen Vogel sofort begeistert. Hinsichtlich des Anfüttern war ich mir nicht ganz sicher, dein Artikel hat mir sehr weiter geholfen.
LG Wolfgang
06.05.2009 | 22:03:20 | Kommentar 3
Danke für die rasche Antwort!
06.05.2009 | 21:07:11 | Kommentar 2
Hallo Reto,
meine Happen sind ca. faustgroß. Ich portioniere das Fleisch und friere es dann in Portionen ein ...
Hoffe das hilft dir weiter.
Grüße
Christian
06.05.2009 | 20:35:56 | Kommentar 1
Lieber Christian,
Vielen Dank für deinen sehr interessanten Artikel. Folgende Frage tauchte bei mir noch auf: Wie gross sind die "wohlproportionierten Happen", die du auslegst (2 x 2 cm oder 15 x 15 cm? oder ist die Grösse abhängig, ob du fotografierst oder nicht?
Merci für dein Feedback und Grüsse aus der Schweiz von
Reto
Die fettgedruckt gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder, müssen also ausgefüllt werden.
30.12.2013 | 20:23:46
01.12.2013 | 16:20:55
31.08.2012 | 14:43:32
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